Schach 1. Rheinhessenliga Aufsteigerteam des Kreuznacher SV 1921 schafft Auftaktsieg

Mit einem furiosen Durchmarsch hatte die 2. Mannschaft des Kreuznacher SV sich den Aufstieg in die 1. Rheinhessen-Liga gesichert. Doch am Sonntag stellte sich die bange Frage, wie sich die tapfere Multi-Kulti-Truppe gegen nominell sehr viel stärkere Gegner behaupten würde.

 

 

Zumindest der Auftrag ist gut gelungen: Die Schachfreunde Heimersheim mussten sich als Gastgeber im Spiel an acht Brettern mit 2,5:5,5 dem Team aus der Nahemetropole geschlagen geben. Ein Sieg der für die kommenden „dicken Brocken“ hoffnungsvoll stimmt.

 

SB Rheinhessen 1.Rheinhessenliga

 

1. Runde   Spieltag: 15.09.2024

 

4 4 Sfr.Heimersheim 1704 5 Kreuznacher SV 1921 e.V.   II 1737   3.69
1 2 Gallwitz, Helge 1921 1 Nora, Fernando Manuel Lobo 1868 ½ ½   0.58
2 3 Schwarz, Jochen 1881 2 Vesper, Michael 1818 0 1   0.59
3 5 Krenzer, Matthias 1819 4 Frömbgen, Andreas 1741 0 1   0.61
4 6 Nischke, Klaus-Peter 1731 5 Maksuti, Gentian 1667 ½ ½   0.59
5 7 Thorn, Jochen 1641 6 Flock, Daniel 1704 0 1   0.41
6 8 Yilmaz, Siyar 1596 7 Balashvili, Amiran 1651 ½ ½   0.42
7 11 Biewer, Ralph 1600 10 Krüger, Alexander 1843 0 1   0.20
8 12 Norheimer, Werner 1443 8 Yozgyur, Ediz 1601 1 0   0.29

 

 

 

Dabei war der Start holprig – das 11jährige Jungtalent Ediz Yozgyur ist am Schachbrett ein nervenstarker Überlebenskünstler. Doch diesmal baute er sich mit den schwarzen Steinen im Damengambit zu passiv auf und sein Monarch erlag nach zäher Verteidigung schließlich einem vom Gegner geduldig geführten Angriff. Bange Minuten gab es auch beim Spitzenbrett: Fernando Nora, seit langem ungeschlagen bei Mannschaftskämpfen, führte die weißen Steine und ließ sich gegen den stärkten Spieler der Heimersheimer auf eine haarsträubende Eröffnungsvariante ein, bei der beide Seiten stets am Abgrund wandeln. Leider vergaß er die richtige Zugfolge – und musste auf einen Zug fast die gesamte Bedenkzeit verwenden, in komplizierter Stellung blieben ihm zwei Minuten – und er schaffte wie durch ein Wunder mit ewigem Schach ein Remis.

 

Dem folgte ein weiteres Remis durch den zweiten Schülerspieler – Amiran Balashvili – der auch schon bei Deutschen Meisterschaften in seiner Altersgruppe glänzte. Er brachte als Schwarzer ein vielleicht allzu kühnes Figurenopfer gleich in den ersten Zügen, konnte aber erstaunlicherweise, die Partie souverän Remis halten, was für sein Talent spricht.

 

So stand es 1:2 nach drei Stunden. Da gelang Alexander Krüger der erste Sieg. Ruhig hatte er seine Partie als Weißer aufgebaut und mit einer Bauernwalze am Damenflügel die Stellung des Gegners aus den Angeln gehoben.

 

Mannschaftsführer Michael Vesper brachte das Team mit seinem Sieg in Führung. Mit den schwarzen Steinen konnte er eine spannende Positionspartie, bei der sich beide Seiten belauerten, schließlich in ein gewonnenes Endspiel abwickeln. Die Freibauern auf dem Weg zur Dame entschieden die Partie.

 

 

Damit war der Damm gebrochen, in der Folge schafften die Heimersheimer nur noch ein Remis. Andreas Frömbgen hatte den Gegner in eine passive Stellung gedrängt und nutzte dann souverän dessen Fehler aus. Daniel Flock holte ebenfalls den vollen Punkt, hatte mit den weißen Steinen den Gegner überspielt und schließlich war am Ende doch noch Glück im Spiel, weil der Gegner in Zeitnot die Nerven verlor. Dafür musste sich Gentian Maksuti in einer sehr schön geführten Angriffspartie trotz zwei Bauern Überzahl als Weißer mit einem Remis zufrieden geben, weil es gegen den zähen Gegner im berüchtigten Endspiel mit ungleichen Läufern (einer weiß, der andere schwarz) kein Durchkommen für die Bauern gab.

 

 

Alles in allem waren die Kreuznacher mit dem unverhofft deutlichen Auftaktsieg überglücklich, und wissen nun, dass sie auch in dieser Klasse gut mitspielen können.

 

Bericht: Michael Vesper

 

Ergebnisse und Tabelle hier: https://sbrp-ergebnisdienst.de/?p1=0:pa:BK5-24-1